Der Große Wagen | Küchenmeister, Nadja

Platz 1 der SWR Bestenliste Ausgezeichnet mit dem Bettina-Brentano-Preis f?r Gegenwartslyrik Es beginnt in Berlin, K?ln oder Lissabon. Es beginnt im Fr?hling, mit einem Himmel, der keinen Wolkenfaden zieht. Das Leben kehrt zur?ck, und damit kehren auch die Erinnerungen zur?ck an werkelnde Kinder im Keller, an Tau auf M?rzenbechern und Margeriten und an Gespenster, die unter der Dusche Monologe halten. Jemand geht durch die verwinkelten Stra?en einer Stadt, auf dem Miradouro da Gra?a spiegelt sich das Licht vom Bahnhof Wuhletal. Warum also pausieren, wenn der Wind einen anhebt wie ein Blatt Papier?Alles geschieht gleichzeitig: W?hrend man Teppichstange um Teppichstange ?lter wird, l?uten die Glocken der Mater Dolorosa in die L?cke hinein, die der Regen l?sst. Man muss sich demnach in die Schlaufe h?ngen, damit die Kurve einen nicht erledigt. Aber die Toten geben keine Ruhe - mit frisch geschnittenen Fingern?geln f?llt es leichter, ihnen zu begegnen. Wie viel Kaffee soll man noch trinken, bevor man die Heizk?rper kalt werden l?sst?, fragt Nadja K?chenmeister in ihrem Langgedicht Der Gro?e Wagen. Unaufh?rlich sickert hier die Vergangenheit in die Gegenwart wie das Wasser des Tejo in den Atlantik, und nur eines l?sst sich mit Sicherheit sagen: Gelb wird wichtiger.