Mittelmeersplitter | Sperling, Theresa

Mit einem Menschen sieben Stunden t?glich in einem Raum zu sitzen, ohne jemals von ihm angesehen zu werden, ist ein komisches Gef?hl. Und derjenige, der es durchh?lt, tagelang niemanden anzusehen, ist ein ziemlich be?ngstigender Freak. Deshalb gab man Levian lieber auf und kehrte in den sicheren Schulalltag zur?ck. Soweit ich mich erinnern kann, war ich die Einzige, die nicht das Interesse an Levian verlor. Im Gegenteil. Alles an ihm zog mich an. [...] Das war der Moment, in dem ich h?tte gehen sollen. In dem jeder normale Mensch gegangen w?re. Aber ich ging nicht. Hinter diesen eisblauen Augen und unter dieser Haut, die sich ?ber Levians zitternde Muskeln spannte, steckte ein Junge mit einem Herz so gro? wie ein Wolkenkratzer. So glaubte ich. Und wenn es mir gelang, dass er sich in mich verliebte, dann w?rde diese harte H?lle aus Muskeln und blauem Eis und Wut aufspringen und ein L?cheln freigeben, das mein Leben ver?ndern w?rde. Wie konnte ich mir damals nur so sicher sein? Annika verliebt sich in den j?hzornigen Au?enseiter Levian. Trotz aller Warnsignale kommen die beiden sich immer n?her. Vielleicht viel zu nahe. Doch wer das Meer wirklich liebt, muss einmal ganz hinabgetaucht sein. Denn wie kann man etwas lieben, das man immer nur von au?en betrachtet, weil es eigentlich kalt und gef?hrlich ist?