Vermeidungskapital und Climate Engineering im DICE-Modell | Wenig, Johannes

Der Klimawandel, verursacht durch anthropogene Treibhausgasemissionen, ist seit mehreren Jahrzehnten ein zentrales Thema der umweltpolitischen Debatte. Aus ?konomischer Perspektive r?cken dabei insbesondere die komplexen Wechselwirkungen zwischen Wirtschafts- und Klimasystem sowie deren klimapolitische Implikationen in den Fokus. Diese Wechselwirkungen werden in der wissenschaftlichen Literatur meist mithilfe sogenannter Integrated Assessment Models analysiert, die ein ?konomisches Modul mit einem Klimamodul verkn?pfen. Das bekannteste Modell dieser Kategorie - und zugleich die methodische Grundlage der vorliegenden Arbeit - ist das von William Nordhaus entwickelte DICE-Modell. Mit der rudiment?ren Abbildung von Aktivit?ten zur Vermeidung von Emissionen in Form einer prozentualen Vermeidungsrate gegen?ber einem 'business as usual'-Pfad greift Johannes Wenig in seiner Dissertationsschrift einen wesentlichen Kritikpunkt des DICE-Modells auf. Da in der Praxis davon auszugehen ist, dass der ?bergang zu einer CO2-freien Produktion einen zeitraubenden und mit Irreversibilit?ten verbundenen Umbau des entsprechenden Kapitalstocks erfordert, integriert der Autor eine realit?tsn?here Beschreibung von Vermeidungsaktivit?ten im DICE-Modell und analysiert deren ?konomische Bewertung. Anschlie?end wird in dem so modifizierten Modell untersucht, welche Ma?nahmen erforderlich w?ren, um das 1,5- bzw. 2-Grad-Ziel der internationalen Klimapolitik zu erreichen und welche ?konomischen Einschr?nkungen dadurch zu erwarten sind.